Bleaching

Der Wunsch nach schönen, weissen Zähnen ist ein mittlerweile auch im Europäischen Raum ein stark zunehmendes Phänomen. Während in den USA das Aufhellen von Zähnen seit vielen Jahren einen festen Bestandteil zahnmedizinischer Massnahmen darstellt, nahezu 90 % aller Amerikaner betrachten ein strahlendes Lachen als wichtige soziale Komponente, ist für mehr als 40 % der Europäer ein strahlend weisses Lächeln wichtig.

Etwa 70 % aller Deutschen sind bereit, Geld für eine Aufhellung Ihrer Zähne zu investieren. Schöne Zähne gewinnen zunehmend an Bedeutung als ein wichtiges Schönheitsmerkmal, wobei weisse Zähne als Synonym für Attraktivität, Gesundheit und sozialen Erfolg stehen. Lebensweisheiten wie etwa, „jemandem die Zähne zeigen“ oder „ man muss sich durchbeissen“, zeigen auch die historisch wichtige Bedeutung der Zähne.

Erste Versuche, Zähne aufzuhellen, liegen nahezu 80 Jahre zurück. In vielen Disziplinen der Zahnheilkunde, insbesondere der Implantologie, Parodontologie und Prothetik, wuchs in den letzten 20 Jahren der Wunsch nicht nur nach funktionierenden Lösungen, sondern vor allem nach schönen Lösungen, stetig an. Mittlerweile bereichern viele Produkte und Methoden den Markt der Zahnaufhellung, wobei wissenschaftliche Untersuchungen zu teilweise unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

 

Gründliche Zahnreinigung ist Basis für das Bleichen

Warum verfärben sich Zähne

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen extrinsischen (äusseren) und intrinsischen (inneren) Verfärbungen.

Extrinsische Verfärbungen entstehen durch von aussen zugeführten Farbstoffen, welche in Genussmitteln wie Tabak, Kaffee, Rotwein, in farbhaltigen Nahrungsmitteln wie Beeren, rote Bete oder Karotten oder auch in chlorhexidinhaltigen Mundspüllösungen, enthalten sind und sich in der äusseren Zahnhartsubstanz einlagern.

Intrinsische Verfärbungen entstehen durch das Einlagern von Farbstoffen von innen heraus. Ursachen hierfür sind z.B. Medikamente ( Tetracyclinhaltige Antibiotika) , Wachstumsstörungen der Zahnsubstanz bzw. Fehlbildungen von Schmelz und Dentin, die natürliche Alterung der Zähne sowie zahnärztliche Füllungsmaterialien wie Amalgam (Silber) oder Wurzelfüllmaterialien.

In beiden Fällen führt die Einlagerung von Farbstoffen zu einer veränderten Lichtreflexion und damit zu einer Abdunklung der Zähne, wodurch die Zähne dunkler erscheinen. Bleichmittel enthalten heute als wirksamen Bestandteil Wasserstoffperoxid (H2O2), welches freie Radikale freisetzt, vor allem Sauerstoffradikale. Diese Radikale verändern die chemische Struktur der Farbpigmente in der Art, dass die Farbstoffe ihr Aussehen zu einem helleren bzw. farblosen Stoff verändern. Die Zahnsubstanz hat dann ein helleres Aussehen.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen

Bei vorschriftsmässigem Einsatz der Bleichmittel sind keine toxischen Nebenwirkungen zu erwarten. In jedem Fall ist es wichtig, die entsprechenden Herstellerangaben zu beachten.

Häufigstes Phänomen nach dem Bleichen der Zähne ist eine vorübergehende erhöhte Temperaturempfindlichkeit der Zähne, welche in der Regel jedoch nach wenigen Tagen wieder verschwunden ist. Beobachtet werden auch gelegentliche Reizungen des Zahnnervs, bedingt durch Hitzeentwicklung beim Bleichvorgang. Kritisch beurteilt werden muss hier die Zuhilfenahme von verschiedenen Lichtsystemen, welche zu einer erhöhten Wärmeentwicklung führen können. Gelegentlich treten auch Reizungen der Schleimhaut auf, welche jedoch auch fast immer reversibel sind. Bei Verwendung stärker wirkender Bleichmittel sollte daher die Schleimhaut mit entsprechenden Schleimhautverbänden geschützt werden.

Unterschiedlich diskutiert werden die Auswirkungen von Bleichmitteln auf die Zahnhartsubstanz. Diskutiert werden Veränderungen hinsichtlich der Abrasions- und Bruchfestigkeit im Schmelz sowie Demineralisationen im Dentin. Sofern neue Compositfüllungen geplant sind, sollte eine Wartezeit von einigen Tagen vor einer Neuversorgung eingehalten werden. Bestehende Restaurationen werden in ihrer Materialbeschaffenheit nicht relevant verändert. Grundsätzlich sollten die Zähne vor Bleichmassnahmen durch eine geschulte Zahnarztpraxis untersucht werden und eine ausführliche Beratung und Aufklärung über Kosten, Risiken, Nebenwirkungen und Möglichkeiten erfolgen.

 

"In office bleaching", oder "home bleaching" - beides ist möglich

Verschiedene Arten der Zahnaufhellung am Beispiel der Butler Whitening Produkte

Unterschieden wird hier zunächst das interne und externe Bleichen. Beim internen Bleichen sind oft nur einzelne Zähne betroffen, welche sich z.B. nach Wurzelkanalbehandlungen verfärbt haben. Eine gängige Methode ist eine medikamentöse Einlage mit einem Bleichmittel, welches in den Zahn gefüllt wird und dort für einige Tage verbleibt. Das Vorgehen wird bis zu dem gewünschten Aufhellungsgrad wiederholt und anschliessend der Zahn mit einem definitiven Füllungsmaterial verschlossen.

Die häufigste Methode zum Aufhellen von Zähnen bezieht sich auf das externe Bleichen, d.h. Bleichmittel werden von aussen auf den Zahn aufgetragen. Weiter unterscheidet man zwischen dem Office- Bleaching ( in der zahnärztlichen Praxis) und dem Home- Bleaching ( eigenständiges Bleichen zu Hause).

In-Office Bleaching

Beim In-Office Bleaching werden stärker wirkende Mittel verwendet. Wirksamer Stoff ist hier Wasserstoffperoxid, welcher in Wasser und aktiven Sauerstoff zerfällt (Butler Whitening Pro mit 35 % H2O2). Eine ärztliche Untersuchung und idealerweise eine professionelle Zahnreinigung sollte den weiteren Maßnahmen vorausgehen. Anschließend sollte die Mundschleimhaut mit geeigneten Materialien geschützt werden ( flüssiger Schleimhautverband ).

Butler Whitening Pro besteht aus einem Pulver und einer Flüssigkeit. Beim Vermischen beider Teile wird das Bleichmittel aktiviert und kann eingesetzt werden. Die gelartige Substanz wird auf die zu bleichenden Zähne aufgetragen. Seitens des Herstellers soll die Einwirkzeit mindestens 3-5 Minuten betragen.

Wasserstoffperoxid verliert nach 30 Minuten ca. 50 % seiner Aktivität. Nach 60 Minuten ist kaum aktiver Sauerstoff mehr enthalten. Daher ist ein mehrmaliges Auftragen des Bleichgels mit kurzer Einwirkzeit effektiver als ein einmaliges Auftragen mit Langer Einwirkzeit. Dass die Zuhilfenahme von Lichtquellen das Bleichergebnis verbessert, ist wissenschaftlich nicht belegt. In einer Bleichsitzung kann Butler Whitening Pro mehrmals aufgetragen und wieder abgespült werden. Zwischen den einzelnen Bleichdurchgängen kann das Aufhellungsergebnis kontrolliert werden. Nach ca. 1 Woche kann bei Bedarf eine weitere Sitzung erfolgen. Das Aufhellungsergebnis hält, abhängig von den Lebensgewohnheiten ( Rauchen, Kaffee, Tee etc. ) zwischen 1 und 5 Jahren. Auf Grund der hohen Wirksamkeit gehört Butler Whitening Pro in die Hände eines erfahrenen Praxisteams.

Home Bleaching

Butler Whitening Day bzw. Night, mit einem wirksamen Anteil von 7,5 % H2O2 bzw. 16 % Carbamidperoxid, kann auch zu Hause in Eigenverantwortung angewendet werden. Hierfür ist eine individuell angefertigte Bleichschiene notwendig. Dadurch soll vermieden werden, dass das Bleichgel unkontrolliert an Schleimhäute gelangt und hier in der Regel zu Verätzungen führt. Die Bleichschiene wird mit dem Gel befüllt und auf die Zähne gesetzt. Eine Längere Tragezeit als 60 Minuten führt zu keiner Verbesserung des Bleichergebnisses. Besser sind mehrere kurze Tragezeiten, da nach ca. 30 Minuten etwa 50 % des aktiven Sauerstoffes verbraucht sind. Empfohlen wird die Anwendung von Home – Bleichanwendungen für 1 – 6 Wochen mit einer täglichen Anwendungszeit des Bleichgels mit Bleichschiene von 30 – 60 Minuten. Die Verwendung von Bleichmitteln über Nacht für 6 – 8 Stunden scheint keine nennenswerten Vorteil zu bringen. Das erzielte Ergebnis nach Home – Bleaching – Anwendungen hält für ca. 1 – 4 Jahre an, abhängig von den Lebensgewohnheiten. Die Anwendung von Home – Bleaching Produkten ohne eine geeignete Trägerschiene ist nicht empfehlenswert.

Wissenswertes

Grundsätzlich sollte während und ca. 1 Woche nach Bleichmaßnahmen auf Fruchtsäfte, Kaffe, Tee, Rotwein sowie auf Rauchen verzichtet werden. Die nach Bleichmaßnahmen auftretende Temperaturempfindlichkeit von Zähnen kann z.B. durch die Anwendung spezieller Lacke ( Z.B. Gum sensi pro ) reduziert werden. Diskutiert wird auch eine verstärkte Anwendung von fluoridhaltigen Materialien.

Realistisch erscheint eine Aufhellung der Zähne um ca. 1 – 3 Stufen auf der Zahnfarben – Skala. Erwartungen des Patienten solltne mit dem Machbaren abgestimmt werden. Bei Schwangeren und Kindern sollte auf Bleichmaßnahmen generell verzichtet werden. Bei allen Bleichanwendungen ist eine begleitende Betreuung durch die Zahnarztpraxis sinnvoll.

Kosten

Alle Zahnaufhellungsmaßnahmen stellen eine kosmetische Maßnahme dar, welche nicht von gesetzlichen oder privaten Kostenträgern übernommen werden. Vor der Anwendung muß durch die ausführende Praxis ein Heil – und Kostenplan gemäß § 3 Abst. 2 der Gebührenordnung für Zahnärzte erstellt werden.

Alle Bleichmaßnahmen stellen einen Gewinn für das Aussehen der eigenen Zähne dar. Bei richtiger und professioneller Anwendung konnten bisher keine wissenschaftlichen Untersuchungen eindeutige Schäden für die natürliche Zahnsubstanz belegen.

Wir beraten Sie gerne ausführlich über dieses Thema